Streusalz

Streusalz wird als sog. Winterstreu im Straßenwinterdienst zum Schmelzen von Eis und Schnee auf Geh- und Verkehrswegen verwendet, um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten.

Streusalz auch als Auftausalz oder Tausalz bekannt, besteht zu über 94% aus herkömmlichen Kochsalz oder Steinsalz. Es dient als Mittel zur Herabsetzung der Gefriertemperatur von Wasser und somit zur Vermeidung bzw. Beseitigung von Straßenglätte.

Seit Ende der der 1950er Jahre kommt Streusalz als Maßnahme gegen winterliche Schnee- und Eisglätte zum Einsatz. Dabei wird Streusalz als sog. Winterstreu im Straßenwinterdienst zum Schmelzen von Eis und Schnee auf Geh- und Verkehrswegen verwendet, um die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten.

Trotzdem sich die Nutzung von Streusalz bewährt hat, ist sie aus Sicht des Umweltschutzes nicht unumstritten, da das Streusalz die Natur in deutlichem Maße belastet. Versuche Schnee- und Eisglätte mit alternativen, Umwelt verträglicheren und dazu noch bezahlbaren Stoffen gleich wirksam wie Streusalz beizukommen sind schwer zu realisieren.

Ziel des Einsatzes von Streusalz ist die Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses unter widrigen Witterungsbedingungen sowie die Erfüllung wirtschaftlicher und ökologischer Anforderungen an den Winterdienst.

Zusammensetzung von Streusalz

Handelsübliches Streusalz besteht zu großen Teilen aus Kochsalz oder Steinsalz (NaCl – Natriumchlorid). Als natürliche Begleitstoffe können bis zu einigen Prozent unlösliche Bestandteile wie Ton und andere Salze wie Calciumsulfat (Ca²+), Magnesiumsulfat (Mg²+) bzw. Gips enthalten sein. Manchmal werden als spezielle Auftaumittel wie Calciumchlorid (CaCl2), Magnesiumchlorid (MgCl2) oder das Mineral Kainit hinzugefügt.

Anwendung von Streusalz

Private Geh- und Zufahrtswege

Sofern in der Gemeinde erlaubt, erfolgt das Auftragen von Streusalz in Pulverform. Das Streusalz wird dabei mit einer Schippe oder Schaufel auf die vereisten Geh- und Zufahrtswege aufgetragen.

Straßenwinterdienst

Im Rahmen des Winterräumdienstes wird das Streusalz als Feuchtsalz auf die Straßen aufgetragen. Das heißt, das Streusalz wird es mit Sole versetzt, so kann es nicht direkt vom Wind fortgetragen werden und bleibt besser auf den Fahrbahnen haften. Dieses Salz-Wasser-Gemisch wird von Streufahrzeugen mit einem sogenannten Streuteller möglichst breitflächig auf die Fahrbahnen aufgetragen. Aufgrund verbesserter Streutechniken und den überwiegenden Einsatz von Feuchtsalz, konnten bei längerer Auftauwirkung die Dosierungen von Streusalz im Vergleich zu denen der Anfangszeit deutlich reduziert werden.

Wirkung von Streusalz

Streusalz bewirkt eine Herabsetzung der Gefriertemperatur von Wasser. Nach Bestreuen von Schnee und Eis mit Streusalz vollzieht sich eine physikalisch-chemische Umwandlung von Eis und Schnee zu Wasser. Genauer genommen entsteht eine Lösung von Salz in Wasser, welche einen niedrigeren Gefrierpunkt als der reine Schnee / das reine Eis aufweist. Somit bleibt es auch bei tieferen Temperaturen flüssig. In Salz-Wasser-Lösungen beginnt der Schmelzprozess bereits bei -21°C.

TIPP: Herkömmliches Kochsalz eignet sich bei Minusgraden bis ca. -10°C als Streusalz . Bei höheren Minusgraden ab ca. -10°C sind Streusalze mit Auftau-Zusätzen wie Calcium- und Magnesiumchlorid besser geeignet.

Umwelteinfluss von Streusalz

Die Nutzung von Streusalz als Maßnahme gegen Schnee- und Eisglätte bringt einige Nachteile für die Umwelt mit sich. Gelöst im Schmelzwasser versickert das Streusalz bzw. die im Streusalz befindlichen Zusätze in Boden und Grundwasser. Dabei zerstört es nicht nur die Wurzeln der am Straßenrand wachsenden Pflanzen, sondern führt darüber hinaus zu einer erhöhten Bodenverdichtung, Fahrbahnbeschädigungen und Korrosionsschäden an Kanalisation, Bau- und Fahrzeugteilen.

Gelangt Streusalz in hohen Konzentrationen ins Grundwasser oder andere Gewässer, kann es dort zu erhebliche Schäden für Flora und Fauna führen. Auch Haustiere – insbesondere Hunde – unterliegen einer gewissen Gefahr durch Streusalz. Beim Gassigehen können sich Reste des Streusalzes an den Pfoten oder zwischen den Krallen festsetzen und dort schlecht heilende Entzündungen hervorrufen.

Aufgrund dieser Nachteile ist der private Einsatz von Streusalzen in vielen Bundesländern und Gemeinden untersagt. Lediglich bei extremen Witterungsverhältnissen behalten sich diese Länder einen Einsatz auf Hauptstraßen und an Gefahrenstellen vor.

Alternative Streumittel zum Streusalz

Grundstückseigentümer müssen im Winter auf Gehwegen und Zufahrtswegen ihrer Räum- und Streupflicht nachkommen. Die meisten Stadt- und Gemeindeordnungen verbieten hierfür jedoch den Einsatz auftauender Mittel, wie Streusalz. Als Antwort auf das Verbot und die ökologischen Nachteile der Verwendung von Streusalz, haben einige Hersteller salzfreie, abstumpfende Streumittel entwickelt. Diese Produkte können anhand des Bundesumweltschutzzeichens „Der Blaue Engel“ identifiziert werden. Sie stumpfen glatte Wege sicher ab und schonen dabei Flora und Fauna.

Zwar lassen sich durch den Einsatz alternativer Streumittel spezifische Nachteile von Streusalz vermeiden, jedoch führen sie häufig zu anderen Nachteilen. So kommt es bei einigen Alternativen unweigerlich zu einer Überdüngung der Böden, zur Notwendigkeit das Streumittel mechanisch von den Straßen zu entfernen (Splitt) oder zur Verschmutzung der Kanalisation. Somit erzeugen auch viele der alternativen Streumittel zusätzliche Kosten oder gar eine negative CO2-Bilanz durch den späteren Einsatz von Reinigungsfahrzeugen.

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