Meersalz gehört zu den beliebtesten Speisesalzen der Welt. Es wird überwiegend in den Ländern Südeuropas sowie Afrika und China gewonnen. Neben den unterschiedlichen Körnungen haben die Abbau-Regionen entscheidenden Einfluss auf seinen Geschmack.
Meersalz ist ein durch Verdunstungsvorgänge aus Meerwasser gewonnenes Salz. Es enthält neben Natriumchlorid, Spuren von Mineralstoffen wie Calcium, Kalium, Magnesium und Mangan.
Meersalz-Gewinnung
Meersalz wird seit vielen Jahrhunderten in Salzgärten, sogenannten Salinen gewonnen. Diese liegen an sowohl an Atlantik- sowie Pazifikküsten. Als Grundvoraussetzung für die Gewinnung von Meersalz lassen sich die Standortfaktoren Sonne, Wärme, Trockenheit und Wind benennen. Daher finden sich die Hauptabbaugebiete in Europa vor allem in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien. Die weltweit bedeutendsten Regionen der Meersalz-Gewinnung sind Afrika und China. Darüber hinaus wird Meersalz in kleineren Fördermengen an vielen verschiedenen Orten gewonnen.
Das Prinzip der traditionellen der Meersalz-Gewinnung hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert, obwohl sich mittlerweile die industrielle Meersalz-Produktion etabliert hat. Um Meersalz zu gewinnen wird Meerwasser in sehr flache Sammelbecken oder Seen geleitet. Unter Einwirkung der wärmenden Sonne, der Trockenheit und des Windes, welcher die Verdunstung des Wassers fördert, verdunstet das Wasser in den Becken entweder vollständig oder die übrigen Wasserreste werden abgeleitet. Zurück bleiben Salzkristalle auf dem Grund des Beckens, den sogenannten Kristallisationsbecken. Dort trocknet das so gewonnene Meersalz bevor es von den Salzbauern „geerntet“ wird. Die auf diese Weise erzielte Meersalz-Gewinnung macht circa 30% der weltweiten Salzproduktion aus. Die restlichen 70% entfallen auf die Steinsalz-Gewinnung.
Meersalz als Speisesalz
Bevor Meersalz als Speisesalz in den Handel gelangt, wird es gründlich gewaschen. Zumeist wird es mit Restfeuchte als grobkörniges Meersalz oder getrocknet und feingemahlen angeboten. Nur selten gelangt ungewaschenes Meersalz in den Verkauf. In solchen Fällen handelt es sich häufig um das Meersalz kleinerer Salinen. Dieses enthält schwerlösliche Salze wie Calciumcarbonate und Calciumsulfate, welche dem Salz einen bitteren Beigeschmack verleihen.
Meersalz zeichnet sich durch seinen hohen Natriumchloridgehalt aus. Da die Bezeichnung Meersalz jedoch weder Aufschluss über die Art der Gewinnung noch die Zusammensetzung gibt, sollten Verbraucher darauf achten, dass der Natriumchloridgehalt des Meersalzes mindestens 97% beträgt. Ferner sollten den Kauf von schneeweißem Meersalz vermeiden, denn natürliches Meersalz ist eher hellgrau als weiß, niemals aber blütenweiß wie Kochsalz.
Unser Meersalz-Tipp:
Achten Sie beim Meersalz-Kauf darauf, dass das Salz von Hand geerntet und an der Sonne getrocknet wurde. In diesem Fall können Sie von einem ökologisch gewonnenen, hochwertigen Produkt ausgehen.
Meersalz wird ein besser Geschmack als anderen Speisesalzsorten nachgesagt und deswegen häufig gegenüber diesen bevorzugt. Diese Bevorzugung ist aus Ernährungsgesichtspunkten jedoch nicht zu erklären, da Meersalz wie anderes Speisesalz zu 95-98% aus Natriumchlorid besteht und nur geringe Mengen Mineralstoffe enthält. Einzig hervorzuheben ist der Anteil von ungefähr 5% Wasser als Restfeuchte im Meersalz.
Meersalz-Sorten
Meersalz gib es in verschiedenen Sorten. Die Meersalz-Sorten unterscheiden sich in Körnung, Farbe und Geschmack. Entscheidend für diese Unterschiede sind die Abbauregionen, sowie die Beschaffenheit der Salinen. Es ist bis heute ungeklärt, warum manche Salinen helles, feines andere Salinen weitaus dunkleres, gröberes Salz hervorbringen.
Das wohl bekannteste, edelste und auch teuerste Meersalz der Welt ist das französische Fleur de Sel (zu Deutsch: Salzblume), welches einen höheren Jod- und Magnesiumgehalt als normales Meersalz besitzt. Es entsteht ausschließlich bei gutem Wetter und günstigen Windverhältnissen, wenn auf der obersten Schicht der Sammelbecken feine Salzkristalle, die sogenannten Salzblumen entstehen, die per Hand geerntet werden. Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Meersalze, die sich in erster Linie in Ihrer Herkunft unterscheiden. Zu den Wichtigsten zählen: Sel Gris, Sel de Guérande, Flor de Sal, Ibiza-Salz, Hawaii Salz, Pazifiksalz, Rauchsalz, Maldon Salz, um nur einige zu nennen.
Die besten Meersalze für den Alltag
Meersalz – Einsatz in der Küche
Grobes Meersalz findet Verwendung als Salzmantel oder Salzteig. Mittelgrobes Meersalz lässt sich hervorragend zu mit frischen Kräutern und Gewürzen zu Kräutersalz oder Gewürzsalz verarbeiten. Feines Meersalz bietet sich als Tischsalz zum Nachsalzen aller Speisen an.
Meersalz als Heilmittel
Meersalz enthält viele lebenswichtige Mineralstoffe. Dazu zählen vor allem Natriumchlorid, Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Kalziumsulfat und Kaliumchlorid. Bemerkenswert ist, dass das Mischungsverhältnis des Meerwassers in großen Teilen mit dem Mischungsverhältnis des menschlichen Blutes übereinstimmt. Beide enthalten die gleichen 84 Elemente im fast gleichen Mischungsverhältnis. 72 dieser 84 Elemente sind lebensnotwendig.
Das Zusammenspiel dieser natürlich vorkommenden Elemente im Salz ist für den Körper von großer Bedeutung und hat eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus. Meersalz im Badewasser entzieht dem Körper Gifte und Schadstoffe, hilft bei Durchblutungsstörungen, stärkt das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und unterstützt Heilungsprozesse der Haut.
Seit Jahrhunderten kommt Meersalz daher auch als Heilmittel zum Einsatz. Neben Meersalz-Anwendungen und Sole-Anwendungen erfreuen sich die sogenannten Thalasso-Therapien immer größerer Beliebtheit.
Sehr informativer und gut geschriebener Artikel. Meersalz kann man übrigens auch für die Seifenherstellung nutzen ;-) Darin wirkt es wahre Wunder bei Akne, Pickeln und sogar Neurodermitis und Schuppenflechten.
Viele Grüße
Stefanie